Glücklich sein. Das ist etwas, das sich alle wünschen. Ein Weg dorthin? Spirituelle Praktiken. Was läuft falsch, wenn sich nach Jahren der Meditation, des Yogas und Manifestierens nichts am Glückslevel verändert? Dann ist man in die Falle des spiritual bypassing gefallen.
An dieser Stelle könnte ich diesen Artikel schon beenden und dir alles Gute auf deinem Weg wünschen. Tue ich allerdings nicht, denn falls du gerade im spiritual bypassing-Modus bist, musst du die folgenden Zeilen lesen.
Den Begriff spiritual bypassing prägte der amerikanische klinische Psychologe, Psychotherapeut, Lehrer und Autor John Welwood. 1:1 übersetzt bedeutet es «spirituelle Umgehung», jedoch drückt diese Übersetzung nicht das aus, was es tatsächlich ist.
Eine sichere Möglichkeit zur echten Transformation erfährst du in diesem Artikel.
Die deutsche Übersetzung ist nichtssagend, deshalb kommt jetzt eine Erklärung, die dieses Phänomen veranschaulicht:
In der Medizin wird ein Bypass gelegt, wenn ein Blutgefäss verstopft und beispielsweise ein Zeh nicht mehr richtig mit Blut versorgt wird. Anstatt den normalen Blutfluss im betroffenen Blutgefäss wiederherzustellen, wird ein Ersatz genutzt – ein Bypass. Durch diesen fliesst nun das Blut ungehindert, sodass der Zeh wieder gut durchblutet ist.
Was in diesem medizinischen Kontext sinnvoll ist, ist im spirituellen Sinn fatal.
Um im Bild des Zehs zu bleiben: Spiritualität ist eine wunderbare Möglichkeit, seine Ziele zu erreichen (also den Zeh wieder optimal mit Blut zu versorgen). Werden die Praktiken und Tools zum spiritual bypassing genutzt, ist es so, als stelltest du eine optimale Blutversorgung für ein Hologramm deines Zehs her – jedoch nicht für deinen «richtigen» Zeh. Der stirbt nämlich ab.
Spiritual bypassing ist das Umgehen der eigenen Transformation mit dem Alibi, alles zu tun, um zu transformieren. Im Buch «Awakening and insight: Zen Buddhism and psychotherapy» von Polly Young-Eisendrath Shoji Muramoto heisst es [Übersetzung der Redaktion]: «Erleuchtungserfahrungen können vorübergehend heilend sein, aber wenn alte Wunden noch wirken, ist der Praktizierende nicht in der Lage, diese Erfahrungen in sein tägliches Leben zu integrieren und nutzt möglicherweise Spiritualität, um den Umgang mit genau diesen Wunden zu vermeiden.»
Welwood sagte, dass spiritual bypassing [Übersetzung der Redaktion] «eine Tendenz ist, zu versuchen, grundlegende menschliche Bedürfnisse, Gefühle und Entwicklungsaufgaben zu vermeiden oder vorzeitig zu überwinden».
Spiritualität, wie sie heute oft gelehrt wird, bietet zahlreiche Chancen, die eigene Transformation zu übergehen. Tauchen wir etwas tiefer:
Die Suche nach einem höheren Sinn und gefühlter Sicherheit ist besonders in unsicheren Zeiten von hoher Priorität. Aktuell leben wir in einer solchen Zeit. Kriege, Pandemien, Inflation …
Spiritualität gibt Halt. Sie bietet Orientierung. Sie bringt Methoden mit sich, um sich sicherer zu fühlen und trotz des Chaos im Aussen die innere Ruhe zu finden und sie zu kultivieren. Spiritualität lässt uns als Kollektiv verstehen, dass alles eine gute Seite hat.
Das sind nicht die einzigen Gründe, warum Spiritualität gerade einen Aufschwung erfährt. Menschen wenden sich ihr zu, weil sie glücklicher werden und ihre Träume erfüllen möchten. Sie sehnen sich nach mehr Gelassenheit und Freude.
Und genau hier setzt spiritual bypassing an.
Wer sich in der spirituellen Szene umsieht, dem wird schnell klar: Hier geht es um Positivität, Licht und Liebe. High vibes only. Wer spirituell ist, dem darf es nur gut gehen.
Traurigkeit? Wird wegmeditiert. Zweifel? Werden weggeatmet. Misserfolge? Dafür gibt es Geheimcodes, die du dir ins System laden kannst – für sofortigen Erfolg.
Was auch nur den leisesten Anschein von «Negativität» hat, muss umgehend in pure Fröhlichkeit transformiert werden.
Wird man damit wirklich glücklich?
Nein. Denn spirituelle Praktiken, um Emotionen und Bedürfnisse zu unterdrücken, sind wie ein energetisches Betäubungsmittel. Das ist verständlich. Wer will sich schon traurig fühlen, verletzt, wütend oder zurückgewiesen, wenn es doch etwas gibt, das dafür sorgt, dass es mir binnen Minuten wieder gut geht.
Das ist nicht nur eine Sache des Egos oder dass man nicht zugeben möchte, dass man einen Scheisstag hat. Unser Gehirn ist drauf gepolt, Schmerzen zu umgehen. Es sucht automatisch nach Schlupflöchern und da kommt Spiritualität natürlich wie gerufen.
Das Gesetz der Anziehung trat 2006 dank Rhonda Byrne und «The Secret» eine riesige Bewegung los: die Bewegung des positiven Denkens. Denn nur wer positiv denkt, dem kann Positives geschehen. Sie gehen sogar so weit: Denke positiv und Positives kommt zu dir. Wenn du noch Negatives erlebst, tja dann denkst du einfach nicht positiv genug.
Wer das im Hinterkopf behält und sich so sehr wünscht, endlich den Traumjob auszuüben, spirituell beruflich erfüllt zu sein, mehr Einkommen zu generieren, den Traumpartner zu finden, die Wunschfigur zu erreichen, einen grossen Kreis an unterstützenden Freunden, eine Immobilie in den Bergen erwerben oder zu einer 3-jährigen Weltreise aufbrechen möchte – oder ganz andere Ziele hat … der wird mit all seiner Kraft jegliche «negativen» Emotionen unterdrücken.
Mit fatalen Folgen.
Die Gründe, wieso Menschen im Hier und Jetzt unglücklich oder unzufrieden sind, sind Traumata, Erlebnisse, Schicksalsschläge und/oder Glaubenssätze und Verhaltensweisen.
Diese zu transformieren, ist kein Zuckerschlecken. Tiefsitzende Traumata aus der Kindheit zu heilen, bedeutet, ein ganz neuer Mensch zu werden.
Dieser Prozess kann mit Ängsten, Traurigkeit, Wut und Zweifeln einhergehen.
Wer diese Ängste, Trauer, Wut und Zweifel einfach wegmeditiert oder mit Mantren wegchantet, umgeht die eigentliche Heilung. Das ist spiritual bypassing. Du erinnerst dich an das Hologramm, das statt des echten Zehs wieder normal mit Blut versorgt wird?
Meditation, Breath Work und Co. lassen dich kurzzeitig gut fühlen.
Das ist auch häufig in Therapien der Fall, in der Therapeuten «nur» dafür sorgen, dass die Traurigkeit oder der Zweifel temporär gegen Freude ausgetauscht wird. Ich habe schon mit Hunderten Klienten zusammengearbeitet, die 3,4 oder gar 7 Jahre in Therapie waren und sich nichts verändert hat. Denn jede Woche oder alle 14 Tagen bekommen sie ein schönes, betäubendes Pflaster auf ihre emotionalen Wunden, das wunderschön aussieht – die klaffende, eiternde Wunde jedoch niemals heilen kann.
Denn unterdrückte Emotionen, unterdrückte Bedürfnisse, unausgesprochene Konflikte holen uns immer ein. Solange, bis wir innerlich komplett abgestumpft sind oder spiritual bypassing (oder den Therapie-Bypass) verlassen und nachhaltig glücklich werden. (Beispielsweise dank den Tool der TET®-Methode.)
Bedeutet das, dass weder Spiritualität noch eine Therapie helfen, glücklich zu werden? Nein.
Spirituelle Praktiken eignen sich hervorragend, um emotionale Wunden, Ängste, Zweifel und vieles mehr nachhaltig und in der Tiefe aufzulösen. Jedoch nur dann, wenn sie nicht zur Schadensbegrenzung, sondern zur echten Transformation genutzt werden.
Eine meiner Klientinnen musste eine traumatische Kindheit erleben. Ihr Mitbringsel ins Erwachsenenleben? Massive Selbstzweifel, die sich durch nichts lösen liessen. Meine Klientin hätte ihren Geist in der Meditation einfach dazu zwingen können, die Klappe zu halten.
Oder ihre Hormonzusammensetzung durch Breath Work so ändern können, dass sie an andere Dinge denkt als ihre Zweifel. Doch meine Klientin entschied sich, ihre Selbstzweifel wirklich aufzulösen. Und das taten wir, indem wir in einer Akasha-Chronik-Lesung an den wahren Ursprung ihrer Selbstzweifel reisten und dort alles auflösten. Denn der wahre Ursprung ihrer Selbstzweifel war nicht die narzisstische Mutter, sondern eine andere Inkarnation.
Hätte meine Klientin den Weg des spiritual bypassing gewählt, müsste sie heute noch täglich meditieren, chanten und viele weitere Praktiken durchführen. Diese Zeit kann sie heute für ihre spirituelle berufliche Erfüllung nutzen oder mit einem leckeren Eis in der Sonne geniessen.
Viele andere Klienten kommen zu mir, um spirituell beruflich erfüllt zu werden. Sie gehen einem Job nach, der sie von Wochenende zu Wochenende hangeln lässt. Sind in einem Team, in dem sie nicht für den Menschen geschätzt werden, der sie wirklich sind.
Ich könnte mir meine Arbeit leicht machen und ihnen immer wieder sagen: «Meditiere in der Mittagspause, dann überstehst du den Arbeitstag locker. Wenn du dann zuhause bist, chante dieses Mantra und du wirst sehen: Im Nachhinein betrachtet war dieser Arbeitstag gar nicht so schlimm.» Davon halte ich nichts, denn was ist, wenn mal keine Zeit für eine Meditation in der Mittagspause bleibt oder das Privatleben eine Verpflichtung nach der anderen bereithält, sodass Chanten zeitlich einfach nicht drin ist?
Ich sehe meine Klienten lieber wahrhaftig spirituell beruflich erfüllt in einem Job, der ihnen vollkommen entspricht.
Ich setze schon immer auf echte Transformation anstelle der Schadensbegrenzung. Denn du hast mehr verdient als eine Schadensbegrenzung. Du verdienst echte Transformation. Jetzt. Und nicht erst in 10 Jahren.
Diese echte Transformation kannst du im nächsten Durchgang der TET®Alchemist Ausbildung erleben und die Tools sofort an deinen Klienten anwenden.
Stärke jetzt dein Vertrauen in deine Intuition, erhöhe deine Kreativität und sei nachhaltig zufrieden. Rette den Zeh und nicht nur den Hologramm-Zeh.
Deine echte Transformation (und die deiner Klienten) ist nur einen Klick entfernt. Ende der Geschichte.
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